Václav Nečada, Řečický děkanát a jeho klérus do roku 1436 [Das Dekanat Řečice und sein Klerus bis zum Jahr 1436], Brno 2023, Masarykova Univerzita, 382 S., Abb., ISBN 978-80-280-0293-0, 440 CZK. – In den 1980er Jahren hat Zdeňka Hledíková in einem Seminar und anschließend in einer Studie den Rahmen eines möglichen Projekts skizziert, das die Entwicklung und die Veränderungen des Netzwerks der Pfarreien und der Pfründen in der Erzdiözese Prag erfassen und den beträchtlichen Reichtum an seriellen Quellen ausschöpfen sollte, die seit den 1350er Jahren dort angelegt wurden. Im folgenden Jahrzehnt begannen Hana Pátková und Blanka Zilynská, systematisch Magisterarbeiten zu einzelnen Dekanaten anzuregen. Schließlich hat um das Jahr 2000 Zilynská in Zusammenarbeit mit Jana Borovičková eine Datenbank erstellt, in der die Daten für weitere Forschungen zur Verfügung gestellt werden sollten. Die Arbeit von N., die auf einer am Institut für historische Hilfswissenschaften der Masaryk-Univ. Brno unter der Betreuung von Petr Elbel verteidigten Magisterarbeit beruht, ist wahrscheinlich der bisher umfassendste Beitrag, der aus diesen heuristisch-analytischen Bemühungen hervorgegangen ist. Der Vf. skizziert zunächst kurz die Geschichte der Siedlung und die wichtigsten Grundbesitzer (das Vyšehrader Stiftskapitel, das (Erz-)Bistum Prag und das Kloster Seelau/Želiv), analysiert die Anfänge der Pfarreiorganisation und wertet die Rolle des Patronats und die soziale Herkunft der Kirchenpatrone aus. Der Großteil der Arbeit besteht jedoch in einer Prosopographie der Kleriker und der Analyse ihrer Karrieren sowie aus kurzen Skizzen zu einzelnen Pfarrkirchen. Das exemplarische Werk liefert damit sowohl wertvolle regionale Ergebnisse als auch eine Bereicherung unserer Kenntnisse über den Lebenslauf ma. Landkleriker.
David Kalhous
(Rezensiert von: David Kalhous)