Marcin A. Klemenski, Bolko II Mały (ok. 1309/12–1368) książę świdnicko-jaworski i margrabia łużycki [Bolko II. (der Kleine) (ca. 1309/12–1368), Herzog von Schweidnitz-Jauer und Markgraf der Lausitz], Kraków 2023, Wydawnictwo Avalon, 576 S., Abb., ISBN 978-83-7730-628-4, PLN 69. – Das Buch ist eine Biographie des letzten unabhängigen Piasten in Schlesien. Es stützt sich auf die Diss. des Vf., die 2022 an der Jagiellonen-Univ. Krakau verteidigt wurde, und besteht aus einer Einleitung, fünf Kapiteln, einem Fazit und einem Anhang (das Itinerarium des Herzogs). Es folgen eine Zusammenfassung in englischer Sprache, Karten und Abbildungen. Im ersten Kapitel wird die engere Familie Bolkos II. vorgestellt. Die beiden folgenden Kapitel sind der Politik gewidmet. Zunächst wird seine Außenpolitik charakterisiert – die Beziehungen zu den Wittelsbachern, Luxemburgern und den Piasten auf dem Krakauer Thron sowie Kontakte zur Kirche (Papsttum, Bistümer) und Beziehungen zu anderen schlesischen Fürsten. Anschließend bespricht K. die Innenpolitik – die territoriale Entwicklung von Bolkos Herrschaftsgebiet, Kontakte zu einzelnen Klöstern, zu den Juden, Beziehungen zu den Städten, seine Haltung gegenüber dem Rittertum, aber auch seine Politik im Bereich des Bergbaus und des Münzwesens. Das vierte Kapitel behandelt den Hof und die Umgebung des Herzogs. Abschließend wird seine Machtrepräsentation charakterisiert: Titel, Siegel, Stiftungen von Kunstwerken und das Grabmal Bolkos. Das Buch wirkt ungeordnet und ist häufig schwer verständlich. Viele Abschnitte bestehen aus wahllos gesammelten Quelleninformationen, die einen Leitgedanken vermissen lassen, was es dem Leser schwer macht, sich über die Politik des Herzogs eine Meinung zu bilden. Der Vf. tut sich schwer, wesentliche Fragen zu beurteilen. Er übersieht vor allem die Schlüsselrolle der Kontakte zu den Wittelsbachern. Manche Fragen werden allzu oberflächlich behandelt, so werden z.B. die Beziehungen zum Rittertum auf die Geschichte der Revindikation einiger Burgen durch Bolko reduziert (diese Episode ist in der Literatur bereits detailliert behandelt worden). Bei der Charakterisierung der Umgebung des Herzogs macht der Vf. keinen Unterschied zwischen höfischen und territorialen Ämtern. Der Vorzug seiner Arbeit ist die Auswertung eines überaus reichen Quellenmaterials. Darunter finden sich aber leider auch vom Vf. nicht als solche erkannte Falsifikate. Manchmal sind die Inhalte einzelner Urkunden falsch wiedergegeben, manche Datums- und Ortsangaben sind falsch.
Tomasz Zawadzki
(Rezensiert von: Tomasz Zawadzki)