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Digitale Vorab-Veröffentlichung der Rezension aus DA 80,1 (2024) *.

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Tomasz Kalisz OP, Ego praedicator. Zarys biografii Jana Falkenberga OP [Abriss einer Biographie Johannes Falkenbergs] (Studia i Źródła Dominikańskiego Instytutu Historycznego w Krakowie 22) Kraków 2021, Wydawnictwo Polskiej Prowincji Dominikanów, 143 S., ISBN 978-83-7906-548-6, PLN 34,90. – Historikern ist Falkenberg vor allem als Autor einer Satire gegen König Władysław Jagiełło und die Polen bekannt, durch die er sich die fortwährende Verurteilung von Seiten polnischer Historiker (angefangen bei Długosz) sicherte; mit dem politischen Kontext des Falls hat sich umfangreich auch Hartmut Boockmann befasst (1975, vgl. DA 32, 639). Nun erscheint eine umfassende Biographie des Dominikaners. Viele unzutreffende Ansichten richtigstellend, präsentiert der Vf. den Lebensweg des aus Sachsen stammenden Protagonisten, der in Prag und Wien (wo er den Dominikanern beitrat) sowie nachfolgend in Köln studierte, um schließlich das Amt des Regens am Krakauer Ordensstudium anzutreten; dort lieferte sich Falkenberg (als Kurialer) einen erbitterten Streit mit Matthäus von Krakau, woraufhin er nach Prag versetzt wurde, wo er sich wiederum mit der Zeit zu einem eifrigen Konziliaristen entwickelte. So nahm er an den Konzilien von Pisa, Konstanz und Basel teil. Die Konstanzer Veröffentlichung der bösartigen Satire auf die Polen war, wie der Vf. zeigt, Teil eines größeren Komplotts, das darauf abzielte, Falkenbergs Einfluss auf dem Konzil zu schwächen; das Werk wurde zwar vom Deutschen Orden verwendet, war aber nicht von ihm in Auftrag gegeben worden und entstand aus Falkenbergs persönlichen Erfahrungen in Krakau. Der vom Konzil verurteilte Johannes, der seine letzten Jahre in Schlesien verbrachte und um 1435 in Liegnitz starb, wird vom Vf. als „äußerst komplizierte Persönlichkeit“ eingeschätzt, wobei er nicht nur Falkenbergs aufbrausenden Charakter, sondern auch seine herausragende Intelligenz, große Gelehrsamkeit und sein Talent als Prediger hervorhebt. Begleitet wird das Werk von einem chronologischen Lebensabriss, einem Werkverzeichnis und einem Register, es fehlt jedoch an einer fremdsprachigen Zusammenfassung.

Tomasz Jurek

(Rezensiert von: Tomasz Jurek)