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Digitale Vorab-Veröffentlichung der Rezension aus DA 80,1 (2024) *.

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Józef Dobosz, The Church and Cistercians in Medieval Poland. Foundations, Documents, People, transl. by Agnieszka Tokarczuk, ed. by Darius von Güttner-Sporzyński / Matthew Firth (East Central Europe, 476–1795, 2) Turnhout 2023, Brepols, 347 S., Abb., ISBN 978-2-503-59802-4, EUR 95. – Die von den Univ. Posen und Melbourne begründete Reihe bietet als zweiten Band eine Sammlung von ins Englische übersetzten Beiträgen des Posener Historikers. Diese erschienen auf Polnisch ursprünglich zu verschiedenen Zeiten (was man in Kap. 16 zu erwähnen vergessen hat), kürzlich wurden sie zu einem Sammelband vereint (Ecclesia, monasteria, privilegia ..., 2019). Die englische Übersetzung ist zusätzlich mit einer kurzen Einführung (S. 11–13) und einem einleitenden Artikel versehen: The Church and Christianity in Poland before 1300 (S. 17–41). Dieser vermittelt grundlegende, lehrbuchartige Informationen, ohne auf die wichtigen neueren Diskussionen einzugehen. Die darauf folgenden Kapitel sind in mehrere Themenkreise gegliedert: 1) Stiftungen (Prämonstratenser, Stiftungen Kasimirs des Gerechten, Zisterzienserklöster in Łekno, Jędrzejów, Sulejów, Wąchock und Owińska, Kirchen als Teil der Ausstattung von Klöstern), 2) Urkunden (die Entwicklung der Urkunde in Polen, zusammengefasst auf S. 163–171, Forschungen zu Zisterzienserurkunden und ‑skriptorien, Fälschungen, Gründungsurkunden für Trzemeszno und Łekno), 3) Personen (Bischof Maurus von Krakau, Erzbischof Janik, die Äbte von Wąchock, Zisterzienser in der Wirtschaft und Kultur von Kleinpolen). Obwohl sich die Hg. sichtlich bemühten, erwies es sich als unmöglich, aus dieser Sammlung eine geschlossene Monographie zu erstellen. Die Themenwahl ist ein wenig selektiv. Bei analytischen Studien überlagern spezifische Themen naturgemäß die dadurch kaum zum Vorschein kommenden allgemeineren Probleme. Außerdem vemisst man eine Zusammenfassung. Die synthetischen Artikel hingegen scheinen sehr kurz und vereinfacht. Mangels Anpassung gehen die Texte bedauerlicherweise an den Bedürfnissen ausländischer Leser vorbei. Außerdem wurden viele der vor Jahrzehnten verfassten Studien nicht aktualisiert, weswegen sie nicht immer den neuesten Forschungsstand wiedergeben. Den Gebrauch des Werks erleichtern eine Bibliographie (mit vielen polnischen Beiträgen, die ausländische Leser aller Wahrscheinlichkeit nach nie erreichen werden) sowie ein Index.

Tomasz Jurek

(Rezensiert von: Tomasz Jurek)