Eduard Visintini, Gift-Giving and the Seventh-Century Frankish Church in Merovingian Hagiography: The case of the Vita Eligii, Millennium 19 (2022) S. 1–34, untersucht anhand der Vita des Bischofs Eligius von Noyon (588–660) die Bedeutung von Schenkungen in den Beziehungen zwischen merowingischen Großen und der Kirche. Er konstatiert eine „patron-client relationship“ (S. 17) zwischen den Königen und den Klerikern am Hof, die beiden Seiten zum Vorteil gereichte: Der König zeigte sich durch seine Schenkungen als frommer und tugendhafter Herrscher, der damit zudem etwas für sein Seelenheil tat, während geistliche Personen den direkten Kontakt zum Herrscher nutzten, um ihre Anliegen vorzubringen. Schenkungen an Einzelpersonen und kirchliche Institutionen konnten aus Land, beweglichen Gütern oder Immunitäten bestehen und wirkten sich direkt auf die ökonomischen, sozialen und politischen Verhältnisse in den verschiedenen Regionen des Frankenreichs aus.
D. T.
(Rezensiert von: Dominik Trump)