DA-Rezensionen online

Digitale Vorab-Veröffentlichung der Rezension aus DA 80,1 (2024) *.

Sie bleibt nach Erscheinen der Printausgabe online verfügbar.

Der Ort der ma. schwedischen Königswahlen in Mora äng nahe Uppsala steht weiterhin in der Diskussion: Mats G. Larsson, Mora ting, Fornvännen 117 (2022) S. 68–72, widerspricht der jüngst vorgeschlagenen Lokalisierung (vgl. DA 79, 445), weil Quellen des 16. und 17. Jh. den Namen „Mora“ eher mit dem Feld in Verbindung bringen, das heute diesen Namen trägt, nicht mit dem westlich davon gelegenen Wald (vgl. auch DA 78, 736). – Demgegenüber verweist der angegriffene Anders Bornfalk Back, „oppa moraskoogh“ – Svar till Mats G. Larsson, ebd. S. 149–151, auf eine Urkunde von 1423, die eben diesen Wald moraskoogh (Mora-Wald) nennt, was seine eigene Vermutung unterstütze. – Allerdings erinnert Christian Hohenthal, Några anmärkningar rörande Peter Tidekessons intyg om inskriptionen vid Mora sten (1434) och dess historiska sammanhang, ebd. S. 281–284, an ein schon längst bekanntes – auch aus anderen Gründen hochinteressantes – Dokument, das im Zusammenhang mit einem Streit um die Erzbischofswahl in Uppsala 1432 und dem folgenden Prozess des Domkapitels gegen König Erik von Pommern entstanden ist: Um zu beweisen, dass Erik bei seiner Erhebung 1396 ein Wahlversprechen über die Freiheit der Kirche abgelegt habe, wurde u.a. die Stelle seiner Königswahl einschließlich einer damals angefertigten Inschrift besichtigt und darüber ein Protokoll verfasst. Darin heißt es ausdrücklich, die Zeremonie finde ab antiquissimis temporibus an diesem Platz statt und der Stein (lapis) liege campo plano – also doch kaum auf der von Bornefalk Back angenommenen waldigen Höhe. Auf eine Verlegung des Wahlorts im frühen 15. Jh. deutet demnach nichts hin.

Roman Deutinger

(Rezensiert von: Roman Deutinger)