Laurent Macé, Toucher, regarder, préserver la cire et le plomb. Autour du scellement pratiqué dans l’environnement des comtes de Toulouse (XIIe–XIIIe siècle), Bulletin du centre d’études médiévales d’Auxerre / BUCEMA 26/2 (2022), online (DOI: 10.4000/cem.19465), schreibt den Siegeln der Grafen von Toulouse performativen Charakter zu, indem sie die Präsenz des Fürsten versinnbildlichten. Wenn Adlige ihre Urkunden nicht selber besiegelten, sondern den Grafen baten, sie durch sein Siegel zu beglaubigen, so drückten sie damit ihre Nähe zum Fürsten aus. Anders als bislang vermutet, verfügten die Grafen von Toulouse über keine eigene Kanzlei. Der Titel des Kanzlers, den der Bischof von Agde seit dem frühen 13. Jh. führte, war lediglich mit dem Recht verbunden, für jede ausgestellte Urkunde des Grafen eine Abgabe vom Empfänger zu kassieren.
Rolf Große
(Rezensiert von: Rolf Große)