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Digitale Vorab-Veröffentlichung der Rezension aus DA 80,1 (2024) *.

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Crossroads in Early Modern Italy: Encounters between Foreign Travelers and Local Inhabitants, ed. by Marta Albalá Pelegrín / Sandra Toffolo, Annali dell’Istituto storico italo-germanico in Trento 49,1 (2023): Der Faszikel präsentiert fünf von insgesamt 13 Beiträgen einer online-Tagung, die am 23. und 24 Juni 2022 stattfand. Da die Periodisierung Italiens traditionsgemäß auch das 14. und 15. Jh. zur frühen Neuzeit rechnet, sind einige Beiträge an dieser Stelle anzuzeigen: Marta Albalá Pelegrín / Sandra Toffolo, Mobility and Interactions between Travelers and Local Residents in the Early Modern Period: An Introduction (S. 9–24), liefern die notwendigen Begriffsdefinitionen von mobility, foreign und local und betonen die hohe sozialgeschichtliche Bedeutung sowohl für die Reisenden als auch für die Kontaktpersonen vor Ort. Trient mit seiner geographischen (und demographischen) Lage zwischen den transalpinen und italienischen Räumen ist für dieses Thema gleichsam prädestiniert. – Katalin Prajda, Subjects of the Kingdom of Hungary, Croatia, and Slavonia as Mercenaries in Fourteenth-Century Italy: Social and Cultural Dimensions (S. 25–48), analysiert auf der Basis von Florentiner und vatikanischen Quellen die Präsenz und Kommunikation zahlreicher Söldner aus den ethnisch unterschiedlichen Territorien des ungarischen Königreichs in der zweiten Hälfte des 14. Jh. Als Beispiel wird die Biographie des Söldnerführers János Horváti/Giovanni Bano in der militärischen Auseinandersetzung zwischen Karl (III.) von Durazzo und Ludwig I. von Anjou präsentiert. – Sandra Toffolo, Encounters in Renaissance Venice: Exchange, Communication, and Interaction between Jerusalem-Bound Pilgrims and Local Residents (S. 49–72), streicht die Kommunikation und Interaktion zwischen Jerusalem-Pilgern und Einwohnern der Stadt Venedig aus allen sozialen Schichten (von Patriziern über Kaufleute bis hin zu Gastwirten) heraus. Die Kontakte beschränkten sich nicht auf praktische und logistische Fragen, sondern boten beiden Gruppen die Möglichkeit einer weitergehenden Horizonterweiterung. Die Beispiele vom 14. bis zum 17. Jh. zeigen auch die Schwierigkeit herkömmlicher Periodisierungsansätze.

Thomas Hofmann

(Rezensiert von: Thomas Hofmann)