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Fourteenth Century England 12, ed. by James Bothwell / J. S. Hamilton, Woodbridge 2022, The Boydell Press, XIV u. 202 S., Diagramm, Karte, ISBN 978-1-78327-719-3, GBP 70. – Das Buch enthält wertvolle Beiträge etablierter Wissenschaftler und Nachwuchswissenschaftler, die einige der aktuellen Trends in der Forschung zu England im 14. Jh. umreißen. Die Aufsätze sind weitgehend chronologisch gegliedert, können aber auch thematisch unterteilt werden. Zum Beispiel finden sich drei Studien, die die Überschneidungen zwischen Politik, Religion und Demographie im Laufe der Zeit untersuchen. Chris Given-Wilson (S. 1–28) wendet seine Aufmerksamkeit den Beichtvätern der englischen Könige zu. Er diskutiert ihre Rolle und ihren Einfluss auf die königliche Herrschaft von der Mitte des 13. bis zur Mitte des 15. Jh. Einen ähnlichen longue-durée-Ansatz verfolgt Alison K. McHardy (S. 29–46) bei ihrer Untersuchung der Verwendung von corrodies (Zuwendungen religiöser Gemeinschaften in Form von Geld, Unterkunft, Kleidung, Mahlzeiten usw.) durch die Krone zur Belohnung königlicher Bediensteter im 14. Jh. und der daraus resultierenden Reibungen zwischen Krone und Kirche. Weniger umfangreich, aber nicht weniger wichtig ist David Robinsons (S. 129–150) Beitrag über die Ausstattung von Geistlichen mit Pfründen vor und nach der Pest (1349–1350), der auf der Untersuchung von unveröffentlichten und veröffentlichten bischöflichen Registern basiert. Einen anderen Ansatz verfolgen Pierre Gaite (S. 99–128) und Michael Jones (S. 179–202) mit ihren biographischen und prosopographischen Studien. Sie berichten über das ritterliche Gefolge von Thomas Beauchamp, Earl von Warwick, und über den Werdegang von zwei gleichnamigen Herren, Sir William Neville und Sir William Neville of Pickhill. Weitere Kapitel beschäftigen sich damit, traditionelle Erzählungen durch innovative Ansätze neu zu bewerten. Matthew Raven (S. 79–97) spricht sich dafür aus, die Rebellion des Heinrich, Earl von Lancaster, von 1328 in die Chronologie des House of Lords und in die Geschichte des Rechts auf ein Verfahren durch Gleichrangige aufzunehmen. Ähnlich plädiert Taylor C. Kniphfer (S. 151–177) für eine differenziertere Betrachtungsweise der Ereignisse von 1399, insbesondere der Enterbung von Henry Bolingbroke. Er vermutet, dass Richard II. nicht die Absicht hatte, Bolingbroke zu ruinieren, sondern vielmehr dessen Sohn Heinrich von Monmouth zum Erben des Herzogtums Lancaster machen wollte. Insbesondere Jonathan Mackman / Paul Dryburgh (S. 47–64) und Samuel Lane (S. 65–77) nutzen bisher unveröffentlichtes Archivmaterial. M. / D. bewerten die Urheberschaft und den Empfänger eines oft zitierten Briefs, in dem die Rückkehr von Piers Gaveston, dem Favoriten Eduards II., aus dem Exil beschrieben wird, neu. Sie weisen darauf hin, dass der Brief wahrscheinlich Teil einer regelmäßigen Korrespondenz war, in deren Rahmen der königliche Verwalter Walter Bedwyn über Neuigkeiten informiert wurde. Der Beitrag hält eine Transkription des französischen Briefs und eine englische Übersetzung bereit. L. untersucht eine bisher vernachlässigte Urkunde, die die in der Pipewell-Chronik beschriebenen Ereignisse um die Absetzung Eduards II. bestätigt und der Lanercost-Chronik widerspricht, was Auswirkungen auf die Bewertung anderer chronikalischer Quellen hat. Insgesamt bietet der Sammelband ein breites Spektrum an neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen zu einer Vielzahl von Themen. Besonders hervorzuheben sind die Kapitel, in denen bisher wenig untersuchte, aber auch bekannte Dokumente neu bewertet werden.

Abigail S. Armstrong

(Rezensiert von: Abigail S. Armstrong)