Birgit Schaper / Michael Herkenhoff, Ein kapitaler Bücherdiebstahl, Jb. für Buch- und Bibliotheksgeschichte 5 (2020) S. 131–190. – Jürgen Geiss-Wunderlich, Kriegsverlust, Finderglück und gutes Ende. Elf aus Belgien restituierte mittelalterliche Handschriften der Universitäts- und Landesbibliothek Bonn, Mittellateinisches Jb. 57 (2022) S. 165–200: Neben zahlreichen Inkunabeln und alten Drucken verschwanden in den Nachkriegsjahren auch 33 ma. Hss. aus den Beständen der Univ.- und Landesbibl. Bonn auf dem Schwarzmarkt – wohl unter tätiger Mithilfe von Bibliotheksangestellten! Elf von ihnen verblieben dauerhaft im Besitz der Familie eines belgischen Besatzungssoldaten und wurden, nachdem 2017 eine Terenz-Hs. des 11./12. Jh. (S 89) bei Sotheby’s veräußert werden sollte, aus Brüssel restituiert. Während Sch. / H. die Umstände des Verlusts eingehend recherchieren, legt G.-W. eine gründliche Beschreibung der elf wieder zurückerhaltenen Hss. vor, bei denen es sich u. a. um eine frühe Kopie der Sermones Innocenz’ III. aus Norditalien (1220–1230, S 296), die Abschrift eines Pfründen- und Servitienverzeichnisses des Kölner Stifts St. Gereon aus den 1280er Jahren (S 333) sowie ein reich illuminiertes Brügger Stundenbuch vom Ende des 15. Jh. (S 1682) handelt.
B. P.
(Rezensiert von: Bernd Posselt)