Ernst Tremp, Natur und Umwelt in den frühmittelalterlichen St. Galler Geschichtsquellen, StMGBO 132 (2021) S. 1–30, zeigt anhand signifikanter Beispiele auf, wie die Natur in den Anfängen im 7. Jh. nicht bloß als amorphes, feindliches Gegenüber wahrgenommen wurde, vor dem der Mensch sich schützte und abgrenzte. Er suchte sie auch in asketischer Einsamkeit auf und machte sie sich mit ihren Ressourcen zu Diensten. Im Lauf der Jahrhunderte wandelte sich die Naturwahrnehmung, im 9./10. Jh. trat gegenüber der bedrohlichen Naturgewalt der gezähmte Garten als Teil des klösterlichen Kosmos in der Geborgenheit der Klausur immer mehr in den Vordergrund, wofür der Heilkräutergarten des St. Galler Klosterplans das schönste Zeugnis liefert.
Ernst Tremp (Selbstanzeige)
(Rezensiert von: Ernst Tremp)