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Digitale Vorab-Veröffentlichung der Rezension aus DA 79,2 (2023) *.

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Das zweite Kolberger Stadtbuch 1373–1436, hg. von Dietrich W. Poeck (Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Pommern, Reihe IV: Quellen zur pommerschen Geschichte 17) Wien / Köln / Weimar 2021, Böhlau, 892 S., Abb., ISBN 978-3-412-51762-5, EUR 100. – Es handelt sich um die Edition des ältesten erhaltenen Stadtbuchs der Stadt Kolberg (poln. Kołobrzeg); das sogenannte „erste Kolberger Stadtbuch“ ging im 19. Jh. verloren und ist heute nur aus neuzeitlichen Exzerpten bekannt. Die Hs. wird im Landesarchiv Greifswald, Sign. Rep. 38 Hs Kolberg Nr. 1, aufbewahrt. Sie besteht aus 269 Blättern im Folioformat und umfasst 5727 Eintragungen (größtenteils in lateinischer Sprache, nur 42 in Niederdeutsch). Sie betreffen vor allem verschiedene Rechtsgeschäfte, die vom Stadtrat abgeschlossen wurden, wie z.B. Kaufverträge von Immobilien (Häuser, Buden, Salzkoten und auch vorstädtische Gärten und Äcker), Einträge von Testamenten, Renten und Pachten (hier auch Verträge über vorstädtische Wirtshäuser) oder Entscheidungen über die Aufteilung von Familienvermögen. In zahlreichen Eintragungen werden auch Messstiftungen und Almosen verzeichnet. Das Buch gibt Auskunft über die örtliche Topographie und Toponymie, veranschaulicht Familien- und Wirtschaftsbeziehungen sowie soziale Netzwerke der Stadtbürger (in den Eintragungen gibt es Erwähnungen sowohl von vorstädtischen Dörfern als auch von weiter entfernten Städten wie z.B. Aachen, Braunschweig, Danzig, Dortmund, Elbing, Greifswald, Köslin, Stettin, Stralsund oder Thorn). Der Quellentext (S. 29–807) wurde vom Editor sehr sorgfältig bearbeitet, wie anhand der sechs Schwarz-Weiß-Fotos der Hs., die dem Buch beigefügt sind, teilweise überprüft werden kann, allerdings sind bei den ersten drei Fotos die Bildunterschriften vertauscht: Auf S. 23 findet sich fol. 148v (nicht 10r), auf S. 24 fol. 10r (statt 94r) und schließlich auf S. 25 fol. 94r (nicht 148v). Wichtig sind auch die Einleitung (S. 9–21) sowie die Register der Personen- (S. 811–877) und Ortsnamen (S. 879–892). Zu bemängeln ist, dass in der Einleitung eine ausführliche Beschreibung der Hs. fehlt (man bekommt keine Angaben zum Einband, zum Erhaltungszustand des Buchs, zum Beschreibstoff und zu den Schreibhänden). Es gibt auch keine ausführlichen Informationen zur Editionsmethode. Im Ortsregister fehlen Verweise auf die heutigen polnischen Ortsnamen. Schade ist auch, dass der Hg. kein Sachregister erstellt hat.

Adam Kozak

(Rezensiert von: Adam Kozak)