Zapisy sesji sądowych w Hrubieszowie z lat 1429–1470 [Aufzeichnungen der Sitzungen des Gerichts in Hrubieszów aus den Jahren 1429–1470], hg. von Grzegorz Jawor / Małgorzata Kołacz-Chmiel / Anna Sochacka / Waldemar Bukowski (Fontes Lublinenses 11) Warszawa 2023, Wydawnictwo DiG, 301 S., ISBN 978-83-286-0223-6, PLN 63. – Der Band enthält Aufzeichnungen über Fälle, die am königlichen Gericht für polnisches Recht in Hrubieszów (in Rotruthenien, das Polen sich erst im 14. Jh. einverleibt hat) verhandelt wurden. Die Aufzeichnungen schrieb man sowohl in einem eigenen Band nieder als auch in den Büchern des benachbarten Kreises Chełm. Die Einleitung erörtert die Besonderheiten des Kreises Hrubieszów, die Stellung der Stadt als Verwaltungszentrum mitsamt der Tätigkeit des dortigen Gerichts und beschreibt die Hss. Die Edition umfasst 584 Eintragungen: 479 Prozesseinträge im eigentlichen Sinn sowie 105 gesondert mit römischen Ziffern durchnumerierte Überschriften mit Gerichtsterminen, was keine ideale Lösung darstellt. Die Aufzeichnungen sind in chronologischer Reihenfolge abgedruckt. Im Anhang finden sich zehn in das Hrubieszówer Buch eingetragene Einträge des Chełmer Gerichts. Neben dem lateinischen Text findet man zu jedem Eintrag auch eine Übersetzung ins Polnische. Passagen, die nur unter ultraviolettem Licht lesbar sind, werden grün hervorgehoben. Wichtige Personen (insbesondere Beamte) werden in Anmerkungen vorgestellt. Das Buch verfügt über ein Personen- und ein geographisches Register sowie ein Verzeichnis der polnischen Wörter. Es fehlt allerdings eine Zusammenfassung für ausländische Leser. Die Ausgabe bietet interessantes und wichtiges Material für das Studium des gesellschaftlichen Lebens in einem Bereich der gegenseitigen Durchdringung von Kulturen, Sprachen, Religionen und Rechtssystemen. Gleichzeitig liefert sie methodische Anregungen, die sich, wenn man sich über manches auch streiten kann, auch für andere Amtsbücher als nützlich erweisen könnten.
Tomasz Jurek
(Rezensiert von: Tomasz Jurek)