Polonika wśród listów z zasobu dokumentowego dawnego archiwum miejskiego we Wrocławiu. Katalog (do 1506 roku) [Polonica im Urkundenbestand des ehemaligen Stadtarchivs Breslau. Katalog (bis 1506)], bearb. von Mateusz Goliński (Folia Jagellonica. Fontes 6) Kraków 2022, Societas Vistulana, XII u. 113 S., ISBN 978-83-67609-15-9, 978-83-67277-07-5, PLN 33. – Die umfangreiche Sammlung des städtischen Briefwechsels Breslaus umfasste einst rund 6000 Einzelstücke. Viele Briefe aus den Jahren 1454–1490 waren bereits im 19. Jh. veröffentlicht worden (Scriptores rerum Silesiacarum, Bd. 8, 9, 13, 1873–1894), die meisten aber sind während des Zweiten Weltkriegs verlorengegangen. Die erhaltenen Briefe werden zusammen mit weiteren Urkunden unter den Akten der Stadt Breslau im Staatsarchiv verwahrt. Die hier vorgestellte Sammlung enthält 184 „aus Polen [im Sinne des spätma. Königreichs] stammende oder thematisch mit ihm verbundene“ Briefe; die ältesten werden auf die Zeit um 1410 datiert. Bisher war ein Großteil von ihnen der Forschung unbekannt. Es handelt sich um Briefe von Königen, Bischöfen, Herren, Adligen und Städten an den Rat der Stadt Breslau. Sie enthalten vor allem zahlreiche Angaben zur Tätigkeit von Kaufleuten, aber auch zu politischen Ereignissen und Gerichtsverfahren, wohingegen Briefe mit rein privatem Charakter gänzlich fehlen. Mangels einer eindeutigen Definition des Begriffs „Brief“ wurden als „sonstige Briefe amtlichen Charakters“ 15 Schriftstücke (Nr. 185–199) in die Sammlung aufgenommen, die zwar der Form nach Briefen ähneln, allerdings vom Charakter her vielmehr als Bescheinigungen diverser Art (demnach eigentlich Urkunden) einzuordnen wären. In einer kurzen Einleitung (ohne Zusammenfassung auf Deutsch oder Englisch) werden die Geschichte der Briefsammlung besprochen und einige methodische Probleme bei ihrer Aufarbeitung erörtert. Die einzelnen Briefe werden in Form von polnischen Regesten angeführt, wobei bestimmte Elemente (insbesondere Datierungen sowie Orts- und Personennamen) in der jeweiligen Originalsprache (Latein bzw. Deutsch) wiedergegeben werden. Viele Briefe weisen kein genaues Datum auf. Etwaige Kommentare betreffen die Datierung und die Identifizierung ausgewählter Personen und Ereignisse. Es wäre gut, die gesamte im Breslauer Archiv gesammelte Korrespondenz zu veröffentlichen, und das nicht als Regesten, sondern im Volltext (wie G. selbstkritisch anmerkt, S. XII).
Tomasz Jurek
(Rezensiert von: Tomasz Jurek)