Manoscritti datati del Sud. Inventario, a cura di Marco Palma / Teresa De Robertis / Nicoletta Giovè Marchioli (Manoscritti datati d’Italia. Strumenti 2) Firenze 2023, SISMEL – Edizioni del Galluzzo, XVII u. 200 S., ISBN 978-88-9290-189-6, EUR 42. – Seit dem Neustart des Unternehmens der Manoscritti datati d’Italia (MDI) mit der Gründung der einschlägigen Associazione (AIMD) 1994 konnten bereits mehr als 30 Bände dieses Grundlagenwerks publiziert werden, nur einer davon, Bd. 8 (Sizilien, vgl. DA 63, 162), berührt Süditalien. Da derzeit auch keine weiteren Katalogisierungsprojekte im Rahmen des Unternehmens für Süditalien vorgesehen sind, legt eine größere Gruppe von größtenteils auf freiwilliger Basis tätigen Bearbeitern, wodurch sich auch die lange Entstehungszeit von über zehn Jahren erklärt, hier eine Art „Vorarbeit“ für die künftig zu erarbeitenden Bände in Form eines Inventars vor. Erfasst wurden nach den Auswahlkriterien der MDI (Hss. mit Datierung und/oder Lokalisierung bzw. Schreibernennung bis 1500) die Abruzzen, die Basilicata, Kalabrien, Kampanien, Molise (wo allerdings keine den Kriterien entsprechende Hs. eruiert werden konnte), Apulien und Sardinien, allerdings eben nicht in der in den MDI üblichen ausführlichen, sondern in einer abgespeckten Form, die vor allem ohne die üblicherweise beigegebenen Tafeln auskommt. In den entsprechenden insgesamt 481 „Schede“ werden jeweils die Signatur der Hs., Zeit/Ort der Entstehung, kurze Angaben zum Inhalt, der Beschreibstoff, die Blattzahl und die Abmessungen sowie der wichtigste bibliographische Titel zur jeweiligen Hs. angeführt, dazu kommt die vollständige Wiedergabe des die Datierung/Lokalisierung enthaltenden Kolophons; am Ende des Bandes werden die 481 Nummern durch diverse Indices gut erschlossen. Der Löwenanteil der Einträge entfällt mit fast 90 % auf Kampanien und hier wiederum zu mehr als 90 % auf Neapel, die chronologische Verteilung sieht ähnlich aus: mehr als 90 % der Hss. stammen aus dem 15., nur 2 Exemplare aus dem 13., der Rest aus dem 14. Jh. Ein erster, wichtiger Schritt für entsprechende „reguläre“ MDI-Bände für Süditalien ist somit getan, und man kann den von den Hg. (S. XV) geäußerten Wunsch, dass die AIMD sich nun auch dieser Region annehmen möge, nur nachdrücklich unterstreichen.
M. W.
(Rezensiert von: Martin Wagendorfer)