Yann Codou / Marc Heijmans, Les Alyscamps d’Arles: des reliques au musée, du lieu sacralisé au lieu patrimonialisé, Provence historique 72, fasc. 272 (2022) S. 501–524, richten den Fokus auf die südöstlich vor Arles gelegene, seit dem 1. Jh. bestehende Nekropole, die seit dem 12. Jh. als Alyscamps bezeichnet wird. Ihr Zentrum bildet die Kirche Saint-Honorat, die die Gebeine des Märtyrers Genesius birgt. Auf sie läuft eine von antiken Sarkophagen gesäumte Allee zu, die im 11. und 12. Jh. von Mönchen der Abtei Saint-Victor in Marseille angelegt wurde, der die Kirche 1038/40 übertragen worden war. Damit sollte eine Sakraltopographie geschaffen werden, die die Verbindung zum frühen Christentum unterstreicht. Erst seit dem ausgehenden 18. Jh. verlor der Ort seinen sakralen Charakter und wandelte sich zu einem Museum. Angesprochen werden auch Papsturkunden Paschalis’ II. (JL 6353) und Innocenz’ II. (JL 7718, 7998).
Rolf Große
(Rezensiert von: Rolf Große)