Die Synodalstatuten der Kölner Kirche im Spätmittelalter 1261–1513, bearb. von Heinz Wolter (Publikationen der Gesellschaft für Rheinische Geschichtskunde 84,1–2) Wien / Köln 2022, Böhlau, 918 S. in 2 Bden., ISBN 978-3-412-52211-7, EUR 100. – Die in 216 Nummern gebotene Neuedition der Diözesan- und Provinzialstatuten der Kölner Kirche setzt – entgegen dem Titel – mit einer Urkunde Erzbischof Konrads von Hochstaden von 1248 ein, die statutenähnliche Anweisungen an seinen Klerus enthält; sie endet mit dem Pontifikat Philipps II. von Daun. Die bisher in disparaten Drucken vorliegenden Texte wurden erstmals auf der Grundlage von 13 Hss. und fünf frühen Drucken kritisch ediert; zudem ermittelte der Editor Fragmente und Hinweise in über 30 Archiven und Bibliotheken. Diese Ausgabe stellt die Basis für Untersuchungen der erzbischöflichen Statutengesetzgebung auf eine neue Grundlage – zumal für unzureichend erforschte Pontifikate wie die von Heinrich II. von Virneburg, Wilhelm von Gennep und Friedrich III. von Saarwerden, die im 14. Jh. eine intensive Synodalpolitik entfalteten. W. ließ diesen editorischen Ozeandampfer nach Jahrzehnten entsagungsvoller und akribischer Arbeit erfolgreich zu Wasser; er erarbeitete große Teile des Werks nebenberuflich, eine Leistung, für die ihm Bewunderung und Anerkennung gebührt.
Letha Böhringer
(Rezensiert von: Letha Böhringer)