Nordrheinisches Klosterbuch. Lexikon der Stifte und Klöster bis 1815, Teil 3: Köln, hg. von Manfred Groten / Georg Mölich / Gisela Muschiol / Joachim Oepen, Redaktion: Wolfgang Rosen (Studien zur Kölner Kirchengeschichte 37,3) Siegburg 2022, Franz Schmitt, 757 S., 3 Karten, 1 Klapptafel, ISBN 978-3-87710-462-0, EUR 39. – Dieser allein Köln vorbehaltene Band des Klosterbuchs veranschaulicht mit 75 geistlichen Gemeinschaften die exzeptionelle Stellung der Stadt innerhalb des Reichs. Nicht nur die Geistlichkeit, sondern auch die Bürger betrachteten sich als Bewohner einer „heiligen Stadt“ mit zahllosen Kirchen, Klöstern und Kapellen voller Reliquienschätze, und bereits im hohen MA folgten reiche Bürger dem Beispiel der Erzbischöfe als Stifter von Klöstern, zumal für geistliche Frauen – ihre eigenen Töchter. Die Orden wurden durch die zentralörtliche Funktion Kölns und den Reichtum seiner spendenfreudigen Bevölkerung angezogen; sie gründeten hier frühe Niederlassungen und organisierten aus der rheinischen Metropole ihre weitere Ausbreitung. Der Band eröffnet nicht nur den raschen Zugriff auf eine Vielzahl von Daten und Informationen, sondern bietet auch neue Möglichkeiten für vergleichende Forschungen etwa zur sozialen Rekrutierung, zur Baugeschichte und zu den wirtschaftlichen Grundlagen der Stiftskirchen und Klöster.
Letha Böhringer
(Rezensiert von: Letha Böhringer)