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Digitale Vorab-Veröffentlichung der Rezension aus DA 79,1 (2023) *.

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Archive der Grafen und Freiherren von Helmstatt. Urkunden, bearb. von Konrad Krimm unter Mitarbeit von Christa Balharek / Dirk Hainbuch (Inventare der nichtstaatlichen Archive in Baden-Württemberg 40) Stuttgart 2020, Verlag W. Kohlhammer, 870 S., Abb., ISBN 978-3-17-035358-9, EUR 85. – Die Archive der auf den staufischen Reichsministerialen Raban von Wimpfen zurückgehenden Grafen und Freiherren von Helmstatt haben durch die Wirren der französischen Revolution, Ausgliederungen Koblenzer Teilbestände, Verkauf von Stücken an das Landesarchiv Saarland und nennenswerte Diebstähle durch den Hobby-Historiker Hermann Peter Barth stark gelitten und sind nun auf den Bestand 69 im Generallandesarchiv Karlsruhe (ca. 1200 Nummern), den Bestand Helm-U im Landesarchiv Saarbrücken (ca. 650 Nummern), den Bestand 54 H im Landeshauptarchiv Koblenz (ca. 140 Nummern) und den Bestand T 100 im Landesarchiv Speyer (15 Nummern) verstreut. Der Gewinn des vorliegenden Archivinventars besteht darin, diese verstreute Überlieferung in langjähriger Kärrnerarbeit seit Ende der 1970er Jahren virtuell zusammengeführt zu haben. Nach einem kurzen Überblick zur Familiengeschichte von Peter Steuer (S. 9–15) und zur Archivgeschichte von Konrad Krimm (S. 15–22) werden die knapp 2050 Regesten unterteilt in „Regesten von Helmstatt“ (S. 51–563), „Verträge und Prozesse helmstattischer Untertanen im Kraichgau“ (S. 564–577), „Vorprovenienzen“ (S. 578–723) und „Fremdurkunden, Fragmente, lose Siegel“ (S. 723f.). Die Erschließungstiefe variiert jedoch erheblich: Während für die Karlsruher Urkunden ausführliche Vollregesten geboten werden, findet man für die Stücke aus anderen Archiven lediglich Aussteller, Datum und Inhaltsstichworte; auf Siegelbeschreibungen wurde gänzlich verzichtet. Erschlossen werden die Regesten durch Konkordanzen zu den Bestellnummern (S. 725–782) sowie ein kumuliertes Orts- und Personenregister (S. 783–870), das aufgrund fehlender Querverweise und mangelnder Vereinheitlichung freilich nur bedingt hilfreich ist. Ungeachtet dieser Monita stellt dieses Archivinventar jedoch einen wichtigen Zugang zu den Quellen des Oberrheins bereit.

S. P.

(Rezensiert von: Stefan Petersen)