Regesten Kaiser Ludwigs des Bayern (1314–1347) nach Archiven und Bibliotheken geordnet, hg. von Michael Menzel, Heft 11: Die Urkunden aus den Archiven und Bibliotheken Berlins, Brandenburgs, Mecklenburg-Vorpommerns, Sachsens, Sachsen-Anhalts, Thüringens, bearb. von Doris Bulach (Reg. Imp. 7, 11) Köln – Weimar – Wien 2018, Böhlau, XLIII u. 418 S., ISBN 978-3-412-51150-0, EUR 75. – In dem umfangreichen Band werden die urkundlichen Quellenzeugnisse Ludwigs des Bayern aus den Archiven und Bibliotheken in Nord- und Mittelostdeutschland präsentiert. Insbesondere die seinem minderjährigen Sohn übertragene Mark Brandenburg zählte zu den Kerngebieten der Herrschaft Ludwigs des Bayern; organisiert wurde die Herrschaft mittels Beauftragung von Graf Berthold von Henneberg-Schleusingen, Vogt Heinrich II. Reuß von Plauen und Heinrich X. von Schwarzburg. Es zeigt sich in den zahlreichen Urkunden für regionale Adlige zudem das Bemühen des Kaisers um Ausbau der wittelsbachischen Hausmacht. Diesem Ziel diente z. B. 1328 die Verheiratung seiner Tochter mit Friedrich, Markgraf von Meißen und Landgraf von Thüringen, der im Juni 1329 zudem die Burggrafschaft Altenburg erhielt (Nr. 192). Erwähnenswert ist ferner die Übertragung der Grafschaft Orlamünde an die Wettiner (Nr. 483, 1344). Kirchliche Institutionen traten dagegen als Empfänger in den Hintergrund. Der Band umfasst insgesamt 515 Regesten (S. 1–328); entsprechend dem Grundprinzip der Reihe handelt es sich dabei in 342 Fällen um ausführliche Vollregesten, da im Bearbeitungsgebiet die Originale bzw. die älteste Überlieferung erhalten ist. Eingeleitet wird der Band durch eine ausführliche Einführung in den historischen Raum, die Urkundenüberlieferung, die bisherige Aufarbeitung der Bestände sowie erste Hinweise zur inhaltlichen Auswertung (S. VII–XXVIII). Verzeichnisse zu Quellen und Literatur (S. 329–372), zu Empfängern bzw. Empfängergruppen (S. 373–377) sowie ein ausführliches Register (S. 379–418) runden den Band ab, der eine überaus wichtige und wertvolle Arbeitsgrundlage darstellt.
S. P.
(Rezensiert von: Stefan Petersen)