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Digitale Vorab-Veröffentlichung der Rezension aus DA 79,1 (2023) *.

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Macht, bezit en ruimte. Opstellen over de noordelijke Nederlanden in de middeleeuwen aangeboden aan Hans Mol bij zijn afscheid als bijzonder hoogleraar Geschiedenis van de Friese landen in de Middeleeuwen aan de Universiteit Leiden, Redactie: Hildo van Engen / Han Nijdam / Kaj van Vliet. Beeldredactie: Martha Kist, Hilversum 2021, Verloren, 640 S., Abb., Karten, ISBN 978-90-8704-875-4, EUR 39. – Nicht weniger als 39 Beiträge enthält die gelungene Festschrift für Hans Mol, bijzonder hoogleraar an der Univ. Leiden. Alle Beiträge beziehen sich auf Themen und Fragestellungen, die für Mol wichtig waren oder sind. Die übergreifenden Begriffe Macht, Besitz und Raum werden durchgehend berücksichtigt. Nicht alle Beiträger beschäftigen sich mit dem MA; einige behandeln Themen aus der Geschichte der Grafschaft Holland-Zeeland oder des Bistums Utrecht. Dennoch wirkt das Buch einigermaßen homogen. Die Hg. haben in dieser Hinsicht gut gearbeitet. Verschiedene Beiträge beschäftigen sich mit dem Deutschen Orden in den Niederlanden. Hervorzuheben sind Wim Blockmans (S. 547–560) über Niedergang und Ende des Deutschen Ordens in Preußen, Jerem van Duijl (S. 529–539) über die Intrigen des Deutschordensbruders Sweder Cobbe sowie Klaus Militzer (S. 541–546) über die komplex (und mühsam) verlaufende Rekrutierung neuer Deutschordensbrüder. Für die Geschichte einiger Geschlechter aus der friesischen Oberschicht verweise ich auf Paul Noomen (S. 21–33) über Rinsumageest en de Brunonen sowie auf Hanno Brands (S. 173–183) überraschenden Beitrag über latent vorhandene friesische Ansprüche auf die Krone des Heiligen Römischen Reichs. Gut gelungen ist auch Jaap van Moolenbroeks (S. 489–497) kurzer Aufsatz über Friesen als Teilnehmer an den Kreuzzügen gegen die Katharer. Von besonderer Relevanz für die Geschichte des ma. Bistums Utrecht ist Kaj van Vliets (S. 81–110) schöner Aufsatz über die Namenslisten der Ritter im Gefolge des Bischofs Otto von der Lippe, die in der Schlacht bei Ane (1227) ihr Leben verloren. Ebenfalls lesenswert ist Jeroen F. Benders’ (S. 49–64) quellenkundiger Beitrag über das Itinerar der Utrechter Bischöfe im Zeitraum 1150–1528. Etwas außerhalb der großen Themen dieser Festschrift liegt Gerrit Verhoevens (S. 369–383) wichtiger Aufsatz über das sich wandelnde Verhältnis zwischen dem Fraterhaus und dem städtischen Magistrat in Delft bis ins frühe 16. Jh. Im späten 15. Jh. verlor das Fraterhaus seinen guten Ruf und damit auch seine Prosperität, seine guten Verbindungen zu den Familien der städtischen Oberschicht und seine Anziehungskraft für potenzielle Novizen. Von überregionaler Bedeutung sind auch die Beiträge von Johan Feikens / Johanna Maria van Winter / Ad van Ooststroom / Richard Paping / Roos van Oosten (S. 573–622) über „HisGIS“, das von Mol und seinen Mitstreitern initiierte „Historisch Geografisch Informationssystem“, das zum Ziel hat, 3,6 Millionen Grundstücke in den Niederlanden nach den Grundbüchern vom Jahr 1832 digital zu erfassen. Neben der großen Zahl der lesenswerten, gelungenen und wichtigen Aufsätze fallen einige weniger gelungene Beiträge nicht ins Gewicht. Alles in allem ist die Festschrift für Hans Mol ein Buch, mit dem nicht nur der gefeierte Hochschullehrer sehr zufrieden sein kann, sondern auch das intendierte Publikum. Darüber hinaus ist das Buch hervorragend gestaltet, gedruckt und gebunden. Auch die Qualität der zahlreichen Abbildungen ist ausgezeichnet. Farbabbildungen wurden auf drei separaten Bogen gedruckt (S. 65–80, 385–400, 513–528), aber die Verweise auf diese Abbildungen führen nicht schnell zum Ziel, weil nicht immer klar ist, welcher Bogen gemeint ist.

Eef Overgaauw

(Rezensiert von: Eef Overgaauw)