Jan Škvrňák / Libor Jan, K lokalizaci tzv. Šacké hory [Zur Lokalisierung des sog. Šacká hora], Studia Mediaevalia Bohemica 11 (2020) S. 7–17, engl. Zusammenfassung S. 17: Zum Streit zwischen dem Prager Bischof Andreas und dem böhmischen König Přemysl Ottokar I., der im Jahr 1216 begann und durch ein großes Privileg für die böhmische Kirche beendet wurde, hat sich jüngst Robert Antonín ausführlich geäußert (vgl. DA 77, 901). Trotzdem sind die Vf. zu dem Schluss gekommen, dass bislang nicht alle Zusammenhänge der wichtigen Debatte geklärt seien, zu der es Ende Juni, Anfang Juli 1221 an einem mons Scach genannten Ort gekommen war. In der Literatur ist man sich mehr oder weniger darüber einig, dass es sich dabei um den an der mährisch-österreichischen Grenze liegenden Schatzberg handele. Da aber unter den zahlreichen aus den böhmischen Ländern, Österreich und Bayern stammenden Zeugen der mährische Markgraf Vladislav Heinrich nicht aufgeführt wird, versuchen die Vf. nachzuweisen, dass die Beratungen in dem mittelböhmischen Ort Sadská stattgefunden hätten. Ihre Behauptung stützen sie mit einem Verweis auf die Bedeutung des dortigen herzoglichen Hofs, an dem ein Kollegiatstift entstand und wo in den Jahren 1100, 1138 und 1189 Landtage abgehalten wurden. Allerdings müssen sie dafür die Mitteilung des jüngeren Chronisten Příbík Pulkava von Radenín anzweifeln, nach dem sich die Parteien an der mährisch-österreichischen Grenze getroffen hätten. Weiter versäumen sie zu erklären, warum der österreichische Herzog und eine Reihe von Prälaten aus dem österreichischen und bayerischen Donauraum eine Reise nach Mittelböhmen auf sich genommen haben sollten, und bagatellisieren die Abwesenheit des Propstes von Sadská als Gastgeber. Nicht zuletzt kann begründetermaßen angezweifelt werden, dass der päpstliche Legat die Verhandlungen nach Böhmen verlegt hätte, nachdem er vom Papst zwei Wochen zuvor dazu aufgefordert worden war, einen Ort zu finden, an dem der Prager Bischof vor dem böhmischen König und dessen Baronen in Sicherheit wäre. Gewisses Gewicht kann wohl nur der Eingangsbemerkung beigemessen werden, dass es zweckmäßig wäre, das Itinerar der Nebenfiguren dieser Zusammenkunft in monte Scach zu betrachten.
Martin Wihoda
(Rezensiert von: Martin Wihoda)