Borys Paszkiewicz, Silesiorum moneta, czyli mennictwo śląskie w późnym średniowieczu (1419–1526) z katalogiem monet śląskich, kłodzkich i łużyckich z lat 1327-1526 [Das schlesische Münzwesen im Spätmittelalter (1419–1526) mit einem Katalog der schlesischen, Glatzer und oberlausitzischen Münzen aus den Jahren 1327–1526] (Bibliotheca Nummaria Leopoldina 3) Warszawa / Wrocław 2021, Warszawskie Centrum Numizmatyczne Marek Kondrat, Instytut Archeologii Uniwersytetu Wrocławskiego, 465 S., ISBN 978-83-959675-0-4, PLN 250. – Der herausragende Kenner der Numismatik (zu erwähnen sind seine Bücher über das Geld im ma. Oberschlesien, Pieniądz górnośląski w średniowieczu, 2000, und im Deutschordensland Preußen, Brakteaty, pieniądz średniowiecznych Prus, 2009) legt jetzt eine umfangreiche Darstellung für ganz Schlesien vor, eingerechnet zugehöriger Gebiete wie der Oberlausitz, Glatz/Kłodzko und Fraustadt/Wschowa, einer schlesischen Exklave im Königreich Polen. Der chronologische Rahmen (von den Hussitenkriegen bis zur Machtübernahme der Habsburger) ist gut begründet. Das Buch besteht aus zwei Teilen. Der erste wird von Ausführungen zu verschiedenen mit der Geldgeschichte verbundenen Problemen gebildet wie der Herstellung der Münzen, Maßen und Feinmetallgehalt, dem Geldumlauf und der Geldpolitik, der Ikonographie der Münzen und ihrer Bedeutung für die Selbstdarstellung der Herrscher usw. Die ganze komplizierte und vielseitige Problematik bearbeitet der Vf. anhand seiner vortrefflichen Kenntnis der schlesischen Münzen, aber auch unter Berücksichtigung der schriftlichen Überlieferung und im Vergleich mit analogen Phänomenen in anderen Ländern. Hervorzuheben ist die klare Sprache und der übersichtliche Aufbau, nicht ohne eine gewisse literarische Eleganz, auch dort, wo sich der Vf. mit außerordentlich komplizierten Fragen auseinandersetzen muss. Eine Ergänzung bilden die eingehenden, detaillierten Analysen einiger Münzfunde, deren gut begründete Neudatierung große Bedeutung für das Gesamtbild hat. Im zweiten Teil findet sich ein Katalog aller bekannten schlesischen Münzen. Jedes Stück erhält hier seine genaue Beschreibung, Attribution, Datierung, Wiedergabe der Legendenumschrift und eine Abbildung von vortrefflicher Qualität; die Tabellen mit Konkordanzen zu früheren Publikationen sichern eine leichte Identifizierung. Das Buch vereint also die Vorzüge einer ausführlichen Darstellung mit denen einer Quellenedition, was zu seinem dauerhaften Wert entscheidend beitragen wird. Auf beiden Feldern, also Darstellung und Edition, ersetzt P. das klassische und bisher unentbehrliche Werk von Ferdinand Friedensburg (Codex diplomaticus Silesiae 12–13, 1887/88), und die Ergebnisse seines Buchs werden auf internationaler Ebene als schlesischer Beitrag zu der in Vorbereitung stehenden Synthese Medieval European Coinage dienen. Das Buch weist zudem eine sehr schöne editorische Gestaltung auf (mit zahlreichen Abbildungen), wozu auch eine umfangreiche englische Zusammenfassung gehört (S. 421–435).
Tomasz Jurek
(Rezensiert von: Tomasz Jurek)