DA-Rezensionen online

Digitale Vorab-Veröffentlichung der Rezension aus DA 79,1 (2023) *.

Sie bleibt nach Erscheinen der Printausgabe online verfügbar.

Die Zs. für Württembergische LG 81 (2022) vereint vier Beiträge zum Thema „Stadt und Kirche im Spätmittelalter“, die anlässlich der 68. Jahrestagung der Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg entstanden. Nach einer Einführung, in der Peter Rückert / Thomas Zotz (S. 13–18) den Gang der Forschung zu den Komplexen ‘Stadt’ und ‘Kirche’ umreißen und die besondere Eignung des Tagungsortes Ulm als Ausgangspunkt für die Untersuchung des Themas herausstellen, rückt Oliver Auge (S. 19–34) zunächst „das wechselseitige und für das Spätmittelalter höchst enge Beziehungsgefüge zwischen Stadt und Kirche“ (S. 21) in den Fokus. Er veranschaulicht die „Begegnung von Kirche und Welt“ (S. 19) v. a. anhand der Verhältnisse in der Reichsstadt Esslingen und der württembergischen Residenzstadt Stuttgart. In der Folge untersucht Tjark Wegner (S. 35–65) das „Kirchenregiment der Stadt Ulm“ (S. 35) und zeichnet nach, wie das Bürgertum zwischen den 1370er und 1530er Jahren das Maß seiner Kontrolle über die geistlichen Einrichtungen der Stadt mehr und mehr ausbauen konnte. Abschließend widmet sich Anne-Christine Brehm (S. 67–77) speziell der Baugeschichte des Ulmer Münsters. Dabei stellt sie fest, dass der Einfluss des Bürgertums auf die Planung und Errichtung der Kirche vergleichsweise groß war, das Ulmer Münster mithin von Anfang an eine „Bürgerkirche“ (S. 77) gewesen sei und als solche in besonderer Weise von Bedeutung, Anspruch und Größe der Reichsstadt im späten MA zeuge.

B. M.

(Rezensiert von: Benedikt Marxreiter)