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Digitale Vorab-Veröffentlichung der Rezension aus DA 79,1 (2023) *.

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Crusading and Ideas of the Holy Land in Medieval Britain, ed. by Kathryn Hurlock / Laura J. Whatley (Medieval Texts and Cultures of Northern Europe 34) Turnhout 2022, Brepols, VIII u. 262 S., Abb., ISBN 978-2-503-59388-3, EUR 95. – Der Sammelband bietet neun Beiträge, die statt auf die Feldzüge in Palästina, Syrien und Ägypten selbst auf die kulturellen Auswirkungen der Kreuzzüge in Großbritannien fokussieren und erkunden, wie der Kontakt zum Heiligen Land „the medieval British world-view“ (S. 2) vom Früh-MA bis in die frühe Neuzeit beeinflusst hat. Nach einer Einleitung der Hg., die einen Forschungsüberblick bietet (S. 1–14), analysiert Meg Boulton (S. 15­–39), wie Jerusalem und die loca sancta in England im 6.–10. Jh. durch Texte, Kirchenbauten und Steinkreuze visualisiert wurden. Natalia I. Petrovskaia (S. 41–66) schreibt über die Überlieferung der Imago mundi in Großbritannien und das Weltbild, das der Text und seine Varianten reflektieren. Marianne Ailes (S. 67–90) erkundet die Rezeption von Richard I. Löwenherz in lateinischen und volkssprachlichen Texten und zeigt, wie der Mythos Richards geschaffen wurde. Elisa A. Foster (S. 91–114) berichtet über den Kreuzfahrer Geoffrey Fervaques und seine Gründung von Walsingham Priory, bevor er 1147 in den zweiten Kreuzzug zog. Laura Slater (S. 115–148) schreibt über weitere Kirchen, die durch Kreuzfahrer gegründet wurden und Jerusalem in England nachbilden sollten (z. B. Church of the Holy Sepulchre in Northampton, Ludlow Chapel, St Mary’s Thetford). Kathryn Hurlock (S. 149–170) analysiert, wie durch die Familie Stradling in Wales im 16. Jh. Erinnerungen mit dem Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem verbunden wurden. Laura J. Whatley (S. 171–187) schreibt über die Adlige Eleanor de Quincy, deren Interesse an den Kreuzzügen in der Lambeth-Apokalypse (London, Lambeth Palace, MS 209) widergespiegelt ist. Erin K. Donovan (S. 189–223) berichtet über die Hs. des Livre d’Eracles, die um 1480 in Brügge für Edward IV. angefertigt wurde (London, British Library, MS Royal 15 E I). Im neunten und letzten Beitrag schreibt Katherine J. Lewis (S. 225–255) über Heinrich VIII. als Kreuzfahrer anhand der Analyse einer Hs. mit Kreuzzugstexten, die für den König produziert wurde (London, British Library, MS Royal 18 B XXVI). Insgesamt bietet der Sammelband einen wichtigen Blick auf neue und oft spannende Forschungsansätze. Er zeigt nicht nur, wie präsent die Idee vom Heiligen Land in Kirchenbauten, Hss. und Miniaturen in Großbritannien war, sondern auch, wie man auch diese Erscheinungsformen erkunden muss, wenn man die Kreuzzugsbewegung wirklich verstehen will.

Thomas W. Smith

(Rezensiert von: Thomas W. Smith)